Natürliches Experiment anhand einer prospektiven Kohortenstudie Geflüchteten und Schwangeren (WP3)

Das Hauptziel des WP3 ist es, prospektiv zu bewerten, wie kleinflächige Nachbarschaftsmerkmale Ungleichheiten in der Gesundheit und der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten beeinflussen. Das sekundäre Ziel ist es, durch den Einsatz von Resilienz- und Responsiveness Frameworks zu untersuchen, wie Gesundheitssysteme zu Ungleichheiten in der Gesundheit und Gesundheitsversorgung marginalisierter Personengruppen beitragen, diese mildern oder abbauen. Dabei wird die Verteilung von Geflüchteten auf die 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg, basierend auf einem Bevölkerungsschlüssel, als natürliches Experiment zur Erstellung einer prospektiven Studie genutzt. Es werden kontextuelle und individuelle Faktoren gemessen, um eine kompositorische Ergebnisverzerrung zu vermeiden. In einer prospektiven Kohortenstudie werden Geflüchtete und eine Subgruppen Schwangerer in der Registrierungsstelle des Landes rekrutiert und 12 Monate nachverfolgt. Die Datenerhebung erfolgt mittels standardisierter und etablierter Instrumente zum Gesundheitszustand und Zugang zur Versorgung, welche in einem Vorprojekt in sieben Sprachen übersetzt und für den Kontext Geflüchteter angepasst wurden.

Weiterhin werden qualitative Interviews mit Schlüsselakteuren der Gesundheitsversorgung durchgeführt, um ein Befragungsinstrument zur Messung der Resilienz des Gesundheitssystems zu entwickeln und in einem Survey einzusetzen. Zur Analyse der Fragestellungen werden Propensity Score Matching, Difference in Difference Analysen, sowie Bayesianische und Mehrebenen-Regressionen eingesetzt.